Die Positive Verhaltensunterstützung

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  • 13. August 2011

Ein Handlungskonzept zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit frühkindlichem Autismus und einer geistigen Behinderung in vollstationären Einrichtungen

Bachelor-Arbeit von Nina Flormann

Der Entschluss, die Bachelor-Thesis über das Thema „Autismus“ zu schreiben, entstand während meines Praxissemesters, das ich am DRK-Autismushof in Ochtrup absolviert habe. Bereits zu Beginn des Praktikums wurde deutlich, dass der Bereich „Autismus“, auch in der Forschung und bei Experten, in vielen Punkten noch Fragen aufwirft bzw. Teilgebiete bislang nicht eingehender betrachtet und untersucht wurden bzw. werden konnten. Besonders der Bereich der erwachsenen Menschen mit Autismus hat in der Fachliteratur bis heute noch nicht sehr viel Beachtung gefunden (vgl. Anhang E). Die Diagnose im frühen Kindesalter und entsprechende Therapien sowie individuelle Fördermaßnahmen stehen im Vordergrund, damit Betroffene möglichst schnell behandelt und gefördert werden können. Zweifellos sind diese Themen von hoher Bedeutung für den Umgang und die Arbeit mit Menschen mit Autismus. Ebenso zweifellos ist die Tatsache, dass Menschen mit Autismus älter werden. Diejenigen, die besonders betroffen sind (evtl. geistig behindert sind) oder im Kindes- und Jugendalter keine spezielle Förderung erfahren haben, brauchen auch im Erwachsenenalter Unterstützung bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens.

Am Ende des Praxissemesters sind mir dann viele verschiedene Fragestellungen eingefallen, die, meines Erachtens nach, bislang noch zu wenig Aufmerksamkeit erhalten haben. Durch Verknüpfung dieser Fragestellungen konnte ich schließlich den Titel für die vorliegende Bachelor-Arbeit „Die Positive Verhaltensunterstützung – Ein Handlungskonzept für den Umgang mit herausforderndem Verhalten bei erwachsenen Menschen mit frühkindlichem Autismus und einer geistigen Behinderung in vollstationären Einrichtungen“ konzipieren.

Im Rahmen dieser Arbeit werde ich die Phänomene der Autismus-Spektrum-Störung und der geistigen Behinderung sowie ihren Zusammenhang und die Lebenssituation erwachsener Betroffener erläutern. Außerdem folgt eine Definition von herausfordernden Verhaltensweisen, deren Ursachen und ihre Bedeutung für Betroffene. Auf dieser Grundlage beschreibe ich die traditionelle Verhaltenstherapie und gehe dann auf ein spezielles Teilgebiet und den zentralen Punkt dieser Arbeit, auf die Positive Verhaltensunterstützung, ein. Danach werde ich vollstationäre Einrichtungen des DRK-Autismushofs in Ochtrup exemplarisch darstellen sowie die aktuelle Lebenssituation in vollstationären Einrichtungen darlegen und diese in Verbindung mit herausforderndem Verhalten setzen. Abschließend führe ich die Aufgabe der Sozialen Arbeit in diesem Zusammenhang und die damit einhergehenden Anforderungen an Einrichtung, Betreuer und Eltern aus. Den Schluss bildet ein persönliches Fazit.

Ziel dieser Arbeit ist es, Menschen, die mit Betroffenen zusammenleben und arbeiten, einen alternativen Handlungsansatz zu traditionellen und weit verbreiteten Methoden (z.B. Bestrafung) für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen zu bieten. Außerdem soll sie das Bewusstsein dafür öffnen, dass auch Menschen mit Autismus und geistiger Behinderung älter werden und ihnen ein ihrer Lebensphase, ihren Bedürfnissen und Interessen entsprechendes Leben ermöglicht werden muss. Die Individualität jedes einzelnen muss berücksichtigt werden.
Deshalb habe ich mich bewusst für die Wortwahl „Ein Handlungskonzept“ entschieden. Diese Arbeit soll und kann keine allgemeinen Lösungen für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen bieten, da (herausforderndes) Verhalten immer individuell ist und auch so betrachtet werden muss. Es werden Leitideen und Vorschläge für Einrichtung, Betreuer und Eltern gegeben, die in der Praxis immer individuell angepasst werden müssen.

Um meine Arbeit anschaulicher zu gestalten, sind zwischendurch Beispiele eingefügt, die ich selber, während der Durchführung meines Projektes, (das im Sinne der Positiven Verhaltensunterstützung angelegt worden ist) in der Praxisphase II erlebt habe.

Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass die von mir gewählten Begriffe und Definitionen keinerlei Bewertung unterliegen und nicht negativ belastet sind. Sie dienen lediglich der Beschreibung und dem allgemeinen Verständnis. Auch die Nutzung der männlichen Form dient lediglich der Kürze und der Lesbarkeit.

Die vollständige Bachelor-Arbeit können Sie in Form einer PDF-Datei hier herunterladen.

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